Montag, 13. März 2006

Zurück von der CeBIT

Das Wochenende in Hannover ist vorüber. Der Kommunikation wurde Genüge getan. Zum einen habe ich mal wieder meine Cousine und ihre Famile bei Hannover besucht. Zum anderen galt es auf dem Sicherheitsforum der Datakontext-Gruppe mein Buch über "Die Macht der Blogs" vorzustellen und insbesondere über die Risiken von Blogs für die Unternehmenskommunikation zu referieren (Das Bild zeigt mich rechts bei den Vorbereitungen auf den Vortrag. Links die Vorredner und Mitarbeiter des Verlages) referat.

Das größte Risiko waren allerdings die Straßen nach Hannover. Auf der Hinfahrt wurde unserem Auto ein Eispanzer verpasst, da es immer wieder schneite. Dennoch wurde Hannover pünktlich und sicher erreicht. Auf der Rückfahrt kurz hinter Hannover ein Stau. Neben dem Abschleppwagen fuhr auch ein Leichenwagen zum Unfallort. Dieses Erlebnis zeigte mal wieder, die wirklich relevanten Risiken liegen auf der Straße und nicht unbedingt in der Blogosphäre. Dennoch war es gut mal wieder auf der CeBIT aufzutauchen. Den Dialog mit alten Bekannten aufzunehmen dient neben der Festigung von Kontakten auch der guten Kommunikation, in so fern, ein gelungener Ausflug in den "Hohen Norden". Bis bald bei anderer Gelegenheit wieder, Ihr Peter Wolff

Richtig kommunizieren...

... will gelernt sein. So kommunizieren, dass es wahrgenommen wird, noch dazu bei der richtigen Zielgruppe. Zwei Veranstaltungen beschäftigten sich mit dieser Thematik. Im Juni findet der dritte deutsche Guerilla-Marketing-Kongress statt. Von Guerillas für Guerillas - so der Claim der innovativen Szene rund um diese Form des Marketing. Der Kongreß findet am 02.06.2006 im neuen Atrium der Europa Fachhochschule Köln unter dem Motto "Freibeuter im Marketing" statt. Neben einer begleitenden Ausstellung finden sechs Fachvorträge statt. Thermen sind: Ambush, Guerilla, Viral, Ambient 2 x Best Practice Guerilla Beispiele. Wer zum Szene-Treffen der Guerillas möchte findet hier näheres und Anmeldemöglichkeiten. Einen Monat vorher beschäftigen sich im Wissenschaftszentrum Bonn Experten der Ernährungskommunikation mit dem Thema, warum trotz vieler entsprechender Kampagnen die "Gesunde Ernährung" bei der Zielgruppe der Kinder und Jugendliche nicht fruchtet. Was läuft hier schief, welche Wege müssen anders beschritten werden? Wie müssen Erzieher(innen), Lehrkräfte, Eltern, Medien und Institutionen auf junge Menschen zugehen, damit sie sich für das Thema Ernährung überhaupt interessieren? Welchen Einfluss haben Fernsehen, Fast Food, Freunde, Freizeitaktivitäten auf die Einstellung zu einer gesunden Ernährung? Neben der Tagung gibt es noch eine Talkrunde unter dem Motto "Chillen, Chatten, Chips - Wie erreicht Ernährungskommunikation junge Menschen" mit interessenten Talkern aus Wissenschaft und Medien. Das Tagungsprogramm für das 9. aid-Forum am 10. Mai lässt sich beim aid herunter laden.

Donnerstag, 9. März 2006

Nutzt Bloggen der Karriere?

Google kann die Karriere kosten titelt der Computerwoche-Ableger Young Professional 1/2006. Ursache dieses Aufmachers ist das Gebaren von Personalverantwortlichen. Denn "Suchmaschinen gehören zum Werkzeug der Rekrutierer" ist dort zu lesen. Wird im Lebenslauf getrixt, so läßt sich das von Personaverantwortlichen relativ schnell mittels Google-Suche ermitteln. Auch wer sich was zu Schulden hat kommen lassen, wird mittels Google enttarnt. Eine US-Lehrerin fand keine Stelle mehr, weil die alte Schulleitung das Sitzungprotokoll mit der Entlassung ins Internet gestellt hat. Studentische Trinkgelage, unvorteilhaft bebildert, finden sich auf vielen privaten Internetseiten und Weblogs, Meinungsäußerungen die vielleicht nicht ganz koscher sind, lassen sich noch heute in Foren finden. Die Welt ist schlecht geworden. Nicht mal mehr das Private bleibt privat. Doch wundert das jemanden? Waren Tagebücher früher der Ort der geheimsten Notizen, die niemand lesen durfte, sind die modernen Pendants der Blogs ganz anders gestrickt. Heute will man seine Ansichten, und seien sie noch so seltsam, Gott und der Welt mitteilen. Und die Weblogs sind das Instrument dazu. Endlich steht für viele nun ein Tool zur Verfügung, dass sich für viele Egomanen als Wundertüte entpuppt. Abseits der Gatekeeper klassischer Medien lassen sich nun ungefiltert die eigenen Dinge mitteilen und zeigen. Und die ganze Welt schaut zu. Schöööön. Schön blöd, wenn sich manches Gestammele im Nachhinein als karrieremäßiges Eigentor erweist.

Selbst wenn man sich aus allem raushalten will, der Turnverein, die Partei oder der Karnevalsverein sorgen mit ihren Internetseiten schon dafür, dass dennoch über einen berichtet wird. Doch was ist zu tun? Das klassische Vorgehen von Armeen und Kriminellen ist auch in diesem Bereich angesagt: In Deckung gehen. In den USA sei es heute schon wieder en vogue "Ungooglebar" zu sein, also keine Spuren im Internet zu hinterlassen. Wer das nicht will, kann die Sache selbst in die Hand nehmen und steht, ganz Arnold Schwarzenegger, seinen Mann. Als Problemlöser zitiert das Karriere-Magazin Sten Franke, der den kommunikativen Dampfhammer als beste Lösung betrachtet. Seine Kompetenz solle man mittels Blog vermitteln. Wird die eigene Ansicht oft genug von anderen geteilt und zitiert, rutscht man im Google-Ranking nach oben und die verräterischen Jugendsünden sind in den hinteren Rängen des virtuellen Nirwanas entschwunden. Womit wir wieder beim Erwachsenwerden sind. Die Pubertät hinter sich lassen. Andererseits, wenn man nicht mehr zu dem stehen kann, was man selbst geäußert hat, ist vielleicht eine Altersgrenze fürs Bloggen ratsam. Sagen wir: Ab 30 darf gebloggt werden, jugendliches Ungestüm ist in diesem Alter nicht mehr zu erwarten. Umgekehrt ist zu prüfen, ob sich Personalabteilungen nicht selber austauschen müßten, wenn sie Jugendsünden nicht von seriösem Arbeiten trennen können/wollen, dass die potenziellen Bewerber mit Sicherheit an den Tag legen wollen. Doch was ist mit den Protokollen und Trixereien der Alten? Altersweisheit und Alterssturheit bilden hier eine unheilige Allianz, die fürs Bewerben nicht unbedingt hilfreich ist. Bis demnächst, Ihr bloggender PR-Experte Peter Wolff, der die 30 leider schon lange hinter sich gelassen hat und hier aus Alterssturheit bloggen darf.

Freitag, 3. März 2006

Paradox: Informierte sind schlecht informiert

Das Leben hält für Kommunikationsfachleute permanent Überraschungen parat. Da wollen wir mittels Medien Bürger, Verbraucher und den Rest der inzwischen neudeutsch genannten Stakeholder informieren - und was passiert? Der gut informierte Kunde hat ständig neue Fragen und erwartet darauf auch ständig neue Antworten, so die Erkenntnis des Mainzer Fachhochschulprofessors Lothar Rolke. Im Interview mit der aktuellen verdi-Mitglieder-Zeitschrift M 2/3-2006 über Corporate Publishing erwähnt er dieses Paradoxum, nach dem sich Leser von Kundenblättern schlechter informiert fühlen, als Nichtleser. So griffig diese Erkenntnis ist, neu ist sie keinesfalls. Im Zusammenhang mit einer Wirtschaftsethik, zu denen sich Unternehmen verpflichten sollten, um potenzielle Angriffsflächen von NGOs abzubauen und gesellschaftlich akzeptierte Produktions- und Handelmethoden zu pflegen, schrieb ich in meinem Buch "Internet-Monitoring", dass sich Unternehmen die sich solchermaßen verhalten, dennoch vorsehen sollten, da es jederzeit "Gegner" gibt, die nach den letzten "Krümeln" suchen, die sie an die große Glocke hängen wollen, weil sie glauben allein ihr Wert ist "der" gesellschaftliche Wertemaßstab.

Es ist ein menschliches Muster. Da die einen, denen die Oberflächlichkeit genügt, um zu erkennen, ob das Produkt, das Unternehmen oder der Mensch für einen sinnvoll ist, da die anderen, die immer weiter bohren, um das letzte Atom zu identifizieren. Wer die Gesellschaft letztlich weiter bringt, sei dahin gestellt.

Nichts desto Trotz gewinnt Rolke der Information positive Seiten ab. Der informierte Kunde will mehr vom Unternehmen. Er bleibt also "am Ball". Mit ihm ist leicht eine Kundenbindung zu initiieren und ihn dauerhaft als Kunden zu gewinnen. Dies ist doch schon mal ein positiver Aspekt von Information und Kommunikation. Für diejenigen die von mir Informationen erwarten, habe ich einen Termin: Am 12. März werde ich auf der CeBIT im Forum des "Datenschutz und IT-Sicherheit Competence Centers" in Hannover über "Chancen und Risiken von Blogs in der Unternehmenskommunikation" sprechen. Allerdings kann auch hier ein potenzieller Informationshunger nur mit einer Zwischenmahlzeit gestillt werden, da nur 30 Minuten angesetzt sind: In Halle 7 von 12 - 12.30 Uhr. Allerdings kann ich weitergehende Informationen liefern, mittels meines Buches über "Die Macht der Blogs" aus dem Datakontext-Verlag, das zur CeBIT vorgestellt wird. Dese Messe dient wie viele andere dazu Informationshunger zu stillen. Doch wie wir nun gehört haben, generiert Information nur neue Fragen. Noch Fragen? Ihr PR-Mann Peter Wolff

Donnerstag, 23. Februar 2006

Gelbe Bordsteinschwalben - Ein Instrument der politischen Zeichensprache

Dass Politiker sprachlos sind, ist selten. In der hessischen Kreisstadt Bad Schwalbach kommunizieren die ehrenamtlichen Liberalen neuerdings in Zeichensprache. Sie bedienten sich eines Elements des Guerilla-Marketings. Der gesamte Ortsvorstand und der Fraktionsvorsitzende gingen mit gelber Sprühkreide bewaffnet ans Werk, die Kur- und Kreisstadt aufzupeppen. Mit einer "Gelben Bordsteinschwalbe" markierten sie die zahlreichen auseinanderbröckelnden Bordsteine und Straßenränder, bordsteinschwalbe

denn die Schwalbe ist nicht nur Wappentier der Kreisstadt des Rheingau-Taunus-Kreises, sondern auch Namensbestandteil - obwohl, auch dies bereits ein Ausdruck falscher frühzeitlicher Kommunikation, denn "Schwalbach" steht für einen schwallenden Bach und nicht für Mauersegler und Co. Aber als Politik-Logo macht eine gelbe Schwalbe auf grauem Grund doch auch etwas her, sagt zumindest einer der Väter dieser Idee, Ihr Peter Wolff.

Mittwoch, 15. Februar 2006

Service-Wüste Aktiengesellschaften

Viele Aktiengesellschaften verschlafen offensichtlich, welches Potenzial ihnen das Internet für die Unternehmenskommunikation eröffnet, berichtet das Fachmagazin Wirtschaftsjournalist 01/2006. Dies ist das Resultat einer Studie der NetFederation Interactive Media, die die Online-Auftritte der Investor-Relations-Abteilungen aller 110 Unternehmen aus DAX, MDAX und TecDAX untersuchte. Obgleich die Internetseiten der AGs immer stärker in den Fokus potenzieller Anleger rücken, werden die IR-Online-Seiten stark vernachlässigt. Wenn man schon nicht die Stakeholder in seiner Unternehmenskommunikation einbindet, so sollten es doch zumindest die Anteilseigner, also die Shareholder, oder die potenziellen Investoren sein. Gerade das Internet bietet sich hier für einen dauerhaften und aktuellen Dialog an. Die Einmal- und Einbahnkommunikation mit den jährlichen oder quartalsweisen Geschäftsberichten aus Papier kann diesen Dialog nicht leisten. Es ist erschreckend, wie ignorant oder nur unprofessionell Unternehmen sein können, wenn es um das Einbindungen anderer in ihre Wirtschaftstätigkeit geht. Seit Jahren wird propagiert und werden entsprechende wissenschaftliche Untersuchungen vorgestellt, die darlegen, dass Stakeholder und Shareholder mit der Geschäftspolitik und den unternehmerischen Visionen zu begeistern sind und daher die Kommunikation mit diesen Zielgruppen aufzunehmen ist. Dies ist u.a. auch für die Krisenprävention hilfreich. Doch wenn es keine Schwachstellen in der Unternehmenskommunikation gäbe, hätten PR-Berater ja nichts zu tun. Insofern ist dies wieder ein Ansatz zur Ankurbelung der Wirtschaft, glaubt für heute Ihr Kommunikationsexperte Peter Wolff

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In eigener Sache: Empfehlenswerte Lektüre


Peter Wolff
Die Macht der Blogs



Hg.: Marlies Ockenfeld/1 Beitrag über Weblogs von Peter Wolff
Content - DGI-Proceedings-Band 8


Jahrbuch ´07 des Rheingau-Taunus-Kreis (Peter Wolff (2 Beiträge))


Peter Wolff (2 Beiträge)
Jahrbuch ´06 des Rheingau-Taunus-Kreis

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Zuletzt aktualisiert: 25. Feb, 18:10

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