Zurück am Blog
Anders als manche vermuten, sah ich mich nie als ausschließlicher Blog-Experte, sondern als jemand der über den Tellerand der Blogs schauen konnte. Daher bezeichnete ich mich als Kommunikations- oder PR-Experte. Nur weil Web 2.0 und Blogs en vogue sind, wäre es fatal, den Blick ausschließlich auf diese Kommunikationsform zu lenken. Es mutet daher schon fundamentalistisch an, wenn manche in der Blogosphäre nur noch den Blogs das Wort reden. Sind es nun Fans, die immer neue Beiträge eines Bloggers konsumieren wollen, oder ist es böse gemeint, wenn einem vorgeworfen wird "nur alle heiligen Zeiten" seinen Blog zu aktualisieren? Auch ich war in den letzten Wochen "in anderen Dingen" unterwegs, so dass ich meinem Blog eine kreative Pause gönnte. Für eingefleischte Blogger ist aber auch das kein Problem, da sich Blogs "abonnieren" lassen und sie per Feedreadern immer dann automatisch informiert werden, wenn es neue Beiträge gibt. Ich gebe es zu, es sollte nicht die Regel werden und die optimale Führung eines Blogs sieht sicherlich anders aus. Dennoch sind "Freie" auf sich allein gestellt und haben nicht ein großes Back Office hinter sich. Den anderen Lesern mag es ähnlich wie mir gegangen sein, das auch das wirkliche Leben seinen Tribut forderte und sie es positiv sehen, dass kostenfreie Kommunikations-Angebote nun einmal nur dann offeriert werden können, wenn es die Zeit erlaubt. Vielen scheint das wirkliche Leben jedoch nicht mehr das Non-Plus-Ultra zu sein. Wie anders ist es zu interpretieren, dass sie sich Parallel- oder Schattenwelten im Zweiten Leben des Internets (Second Life) breit machen? Zumal sich diese Welt immer mehr dem ersten Leben angleicht. Die selben Markenartikler positionieren sich dort mit den selben Produkten. Auf der anderen Seite verwundert es auch wieder nicht. Wenn das wirkliche Leben nur noch virtuell vollzogen wird, dann haben diese Menschen natürlich auch kaum noch Zeit für die Produkte, Marken und Gespräche des echten Lebens. Die wenige Zeit, die ihnen zum Einkaufen und Konsumieren bleibt, soll sie zu den uns altvertrauten Markenwelten führen. Wäre es nicht gut, wenn wir wieder alle völlig unaufgeregt mit einander reden würden? Während die einen von den Klowänden des Internets reden, sprechen die anderen von Kakophonie. Ist es nicht die Vielfalt der Meinungen, Ansichten und Taten die unsere "wirkliche" Gesellschaft ausmacht? Fundamentalismus, auch in der Blogosphäre, sollte daher geächtet werden. Arbeiten wir darum alle am kommunikativen Miteinander. Soweit das Osterwort - nicht aus Rom, sondern aus Fulda, wohin es Ihren PR-Experten Peter Wolff 2007 hin verschlagen hat.
peterwolff - 4. Apr, 11:27
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