Dienstag, 7. November 2006

Mangelhafte Kommunikation ein Insolvenzgrund

72 Prozent der Insolvenzverwalter sehen in Fehlern der Geschäftsführung die wichtigste Insolvenzursache (Quelle: Euler Hermes, Uni Mannheim) berichtet Ulrich Lohrmann von der Hessen Agentur in der neuesten Ausgabe der Wiesbadener IHK-Zeitschrift Hessische Wirtschaft 11/2006. Analysiert man deren Fehler näher, so ergeben sich auch für das Kommunikationsverhalten erschreckende Resultate. Nach einem fehlerhaften Controlling, Finanzierungslücken und einem unzureichenden Forderungsmanagement rangieren bereits eine "Autoritäre und rigide Führung" sowie "Ungenügende Transparenz und Kommunikation" auf den nächsten Plätzen dieser wenig schmeichelhaften Rangliste. Dies läßt auf eine mangelhafte Unternehmenskultur und eine Fokussierung aufs Tagesgeschäft mit seinen manchmal rüden Umgangstönen schließen. Doch kann ein Unternehmen auf solch eine Basis aufgestellt werden? Ohne einen Plan, eine Vision und auch einer Zeit der innerbetrieblichen Kommunikation, in der sich das Unternehmen immer wieder mit seinen Aktivitäten zur Diskussion stellt und motivierend für die Mitarbeiter agiert? Offenbar nicht, denn die Insolvenzen sind ja zu einem Großteil in diesen Facetten betrieblicher Unzulänglichkeiten auszumachen. Allein diese Erkenntnis sollte zu einem Umdenken in den Unternehmen führen. Gerade der vielfach umworbene Mittelstand, die KMUs sind hier in der Plicht. Denn eine schlechte Unternehmensführung muss nicht sein. Es können Weichen umgestellt werden. Jeder noch so autoritäre Chef soll sich vor Augen führen, wohin solche Impulsivität führt: Die Folgen einer Insolvenz sind vielfach die Zerstörung eines Lebenswerkes, der Verlust der gesellschaftlichen Reputation, der Verlust von Arbeitsplätzen und von sozialer Stellung, sowie die Vernichtung einer Altersvorsorge. Dies muss nicht sein. Denn auch der am zweitmeisten genannte Faktor "Unzureichendes Forderungsmanagement" basiert oftmals auf einer mangelnden Kommunikationsfähigkeit: Man traut sich nicht, säumige Kunden permanent zu nerven, ihnen gewissermaßen "auf die Füße zu treten". Man läßt ihnen immer mehr Zeit zur Begleichung der Forderung - bis es irgendwann zu spät ist, weil dem Kunden seinerseits das Geld ausgegangen ist. Kommunikation ist also das A und O einer gesunden Unternehmenspolitik. Wer selbst nur unzureichend kommunizieren kann, sollte zumindest offen sein für entsprechende Ratschläge aus der Belegschaft oder von Außen. Und Offen für professionelle Beratung von Kommunikationsprofis, sagt heute völlig uneigennützig Ihr Peter Wolff.

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