Politische Rache oder Wie man Kommunikation zensieren möchte
Diese Woche beginnt die Buchmesse. Dass man mit Büchern kommunizieren kann und mit ihnen sogar etwas zur Imagepflege tun kann, ist inzwischen Gemeingut. Dennoch gibt es immer noch Provinzpossen, wie man sie zwar vom Bauernstadl aber nicht von real existierenden Kommunen erwartet
Jene Geschichte, die ich heute hier widergeben möchte, könnte einem Märchenbuch ohne Happyend entstammen. Sie ist dennoch und sogar ganz aktuell passiert. Aus verschiedenen Gründen bin ich gehalten die Namen der beteiligten Personen und den Ort des Geschehens nicht zu nennen.
Es war einmal ein kleiner Ort im Taunus. Berühmte Menschen gingen früher hier zu Kur. Quasi: Die Welt zu Gast bei Freunden. Nun wollte sich ein ortsansässiger Journalist dieser Historie annehmen und die Geschichten von damals niederschreiben und verlegen. Die Stadt hätte einen nicht unerklecklichen Teil der Auflage kaufen sollen/wollen, denn immerhin wären die Bücher der Imagepflege förderlich gewesen. Ungünstiger Weise gehörte dieser Autor dem Stadtparlament an. Noch dazu der Opposition. Und als der Bürgermeister in öffentlicher Debatte zur Wirtschaftsförderung sagte, in völliger Verkennung der Sachlage, Investoren würden schon den Weg in die (nicht mehr ganz so reizvolle) Stadt finden, man müsse ihnen nicht nachlaufen, da konterte unser Autor und wies ihn darauf hin, wohin dies führe, nämlich ins Abseits und ins wirtschaftliche Nirwana. Da jener Bürgermeister seine Worte nicht mehr zurück nehmen, andererseits auch keine Kritik vertragen konnte, ließ er unserem Autor wenige Tage später mitteilen, dass die Stadt für das entsprechende Buch-Engagement kein Geld habe. Auch eine im Verhältnis zum Kauf eines größeren Quantums günstigere Möglichkeit einer Anzeigenschaltung der Kommune im Buch, um einen Teil der Druckkosten abzufedern, wies er von sich. Wenn der Stadt hierfür das Geld fehlt, fehlen dann nicht erst recht ambitionierte Investoren? Doch von denen erwartet dieser Bürgermeister quasi einen Hofknicks vor ihm. Unserem Autor wurde mittels Flurfunk Rathaus mitgeteilt, nicht das fehlende Geld, sondern seine Kritik sei Grund für die Distanz zum allseits gewünschten Buch. Soll unser Autor das Buch nun in Indien verkaufen und verlegen, oder gar drucken? Immerhin ist dieses Land zwar nicht unser Land, aber immerhin Gastland der diesjährigen Buchmesse. Wurde unser Autor vielleicht mit einer Zeitmaschine in eine andere Epoche gebeamt oder in ein anderes Land? Denn in einem aufgeklärten Land, in einer Demokratie, dürfte so etwas doch gar nicht vorkommen. Da herrschen Meinungsfreiheit, Aufklärung und die Trennung persönlicher Animositäten von politischen Entscheidungen.
Ich werde die Beobachtung verfolgen und sehen, ob und wie sich das oben geschilderte Märchen weiter entwickelt. Vielleicht entwicklelt sich daraus ein neuer Bestseller für die Buchmesse 2007. Solange werde ich sie aber weiter über Neuigkeiten aus der Kommunikationsbranche und dem PR-Land Absurdistan auf dem laufenden halten, Ihr Peter Wolff.
Jene Geschichte, die ich heute hier widergeben möchte, könnte einem Märchenbuch ohne Happyend entstammen. Sie ist dennoch und sogar ganz aktuell passiert. Aus verschiedenen Gründen bin ich gehalten die Namen der beteiligten Personen und den Ort des Geschehens nicht zu nennen.
Es war einmal ein kleiner Ort im Taunus. Berühmte Menschen gingen früher hier zu Kur. Quasi: Die Welt zu Gast bei Freunden. Nun wollte sich ein ortsansässiger Journalist dieser Historie annehmen und die Geschichten von damals niederschreiben und verlegen. Die Stadt hätte einen nicht unerklecklichen Teil der Auflage kaufen sollen/wollen, denn immerhin wären die Bücher der Imagepflege förderlich gewesen. Ungünstiger Weise gehörte dieser Autor dem Stadtparlament an. Noch dazu der Opposition. Und als der Bürgermeister in öffentlicher Debatte zur Wirtschaftsförderung sagte, in völliger Verkennung der Sachlage, Investoren würden schon den Weg in die (nicht mehr ganz so reizvolle) Stadt finden, man müsse ihnen nicht nachlaufen, da konterte unser Autor und wies ihn darauf hin, wohin dies führe, nämlich ins Abseits und ins wirtschaftliche Nirwana. Da jener Bürgermeister seine Worte nicht mehr zurück nehmen, andererseits auch keine Kritik vertragen konnte, ließ er unserem Autor wenige Tage später mitteilen, dass die Stadt für das entsprechende Buch-Engagement kein Geld habe. Auch eine im Verhältnis zum Kauf eines größeren Quantums günstigere Möglichkeit einer Anzeigenschaltung der Kommune im Buch, um einen Teil der Druckkosten abzufedern, wies er von sich. Wenn der Stadt hierfür das Geld fehlt, fehlen dann nicht erst recht ambitionierte Investoren? Doch von denen erwartet dieser Bürgermeister quasi einen Hofknicks vor ihm. Unserem Autor wurde mittels Flurfunk Rathaus mitgeteilt, nicht das fehlende Geld, sondern seine Kritik sei Grund für die Distanz zum allseits gewünschten Buch. Soll unser Autor das Buch nun in Indien verkaufen und verlegen, oder gar drucken? Immerhin ist dieses Land zwar nicht unser Land, aber immerhin Gastland der diesjährigen Buchmesse. Wurde unser Autor vielleicht mit einer Zeitmaschine in eine andere Epoche gebeamt oder in ein anderes Land? Denn in einem aufgeklärten Land, in einer Demokratie, dürfte so etwas doch gar nicht vorkommen. Da herrschen Meinungsfreiheit, Aufklärung und die Trennung persönlicher Animositäten von politischen Entscheidungen.
Ich werde die Beobachtung verfolgen und sehen, ob und wie sich das oben geschilderte Märchen weiter entwickelt. Vielleicht entwicklelt sich daraus ein neuer Bestseller für die Buchmesse 2007. Solange werde ich sie aber weiter über Neuigkeiten aus der Kommunikationsbranche und dem PR-Land Absurdistan auf dem laufenden halten, Ihr Peter Wolff.
peterwolff - 2. Okt, 13:44
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